In Birma ist ein von China unterstütztes Staudammprojekt gestoppt worden. Als Grund dafür gab der birmanische Präsident Thein Sein an, dass das Staudammprojekt gegen den Willen des Volkes sei. Auch Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi sprach sich gegen den Weiterbau aus, da der Staudamm die Umsiedlung zahlreicher Menschen forderte und der Ökologie des Flusses enorm schade.
Birma hat ein von China unterstütztes Staudammprojekt im Norden des Landes gestoppt. Der Bau des umgerechnet rund 2,6 Milliarden Euro teuren Myitsone-Damms im Staat Kachin werde beendet, weil „er gegen den Willen des Volkes ist“, teilte der birmanische Präsident Thein Sein in einer am Freitag im Parlament verlesenen Erklärung mit. Es war zunächst nicht klar, wann und wie das Projekt gestoppt werden könnte.
Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi hatte mit Umweltschützern und Minderheitenorganisationen eine Überprüfung des Vorhabens am größten Fluss des Landes, dem Irrawaddy, gefordert. Nach ihrer Einschätzung würde der Staudamm viele Bewohner von Dörfern der Region entwurzeln und der Ökologie des Flusses als wichtiger Nahrungsquelle schaden. Hinzu kommt, dass 90 Prozent der vom Myitsone-Damm erzeugten Energie nach Regierungsangaben ins benachbarte China exportiert werden sollten. Derweil hat der Großteil der Birmaner gar keinen Strom.
Die Ankündigung des Präsidenten stellt eine überraschende Wendung der Regierungspolitik dar. Anfang des Monats hatte Energieminister Zaw Min noch mitgeteilt, das Projekt werde trotz des wachsenden Widerstands fortgesetzt.
Quelle: ONLINE FOCUS